Was ist eigentlich dieses Embodiment? Vielleicht bist hier auf meiner Seite zum ersten Mal darüber gestolpert, vielleicht hast du den Begriff aber auf Social Media jetzt auch schön öfter gelesen, aber so richtig greifen kannst du ihn noch nicht.
Zugegeben, es ist nicht so leicht, sich etwas darunter vorzustellen. Ich möchte dir heute ein bisschen erzählen, was ich unter Embodiment und Embodiment Coaching verstehe.
Embodiment bedeutet übersetzt zunächst einmal einfach nur Verkörperung. Jede:r von uns hat einen Körper und damit ein Embodiment. Deine Körperform, deine Körperhaltung, deine Stimme, deine Verhaltensweisen. All dies gehört zu deinem Embodiment. Schlichtweg, wie du als Mensch bist und handelst. Dein SEIN.
Doch bist das wirklich du? Bist du in Kontakt mit dir selbst? Kennst und äußerst du deine Bedürfnisse? Oder lebst du oft ein Leben, das Erwartungen und Rollenbilder, die dir von außen auferlegt wurden, erfüllt?
Erlaubst und erlebst du all deine Emotionen? Bewohnst du deinen Körper vollkommen oder fühlst du dich oft von ihm abgetrennt? Kennst du all die Ecken in deinem Körper-zu Hause? Auch die hinterletzten, dunklen, unaufgeräumten, die du bisher lieber gut unter Verschluss gehalten hast?
Biographie und Prägungen
Wir alle sind nicht im luftleeren Raum aufgewachsen. Seit unserer Zeit im Mutterleib sind wir äußeren Einflüssen ausgesetzt. Die Familien, in denen wir aufgewachsen sind, die Menschen, die uns umgeben (haben), Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens gemacht haben, all das hat uns zu dem Menschen gemacht, der wir heute sind. All das hat unser Embodiment geformt.
Und manchmal bringt dieses Embodiment Verhaltensweisen und -muster mit, die uns irgendwann in unserem Leben mal sehr dienlich waren. Dein Körper ist schlau. Er ist immer FÜR dich und hat so vielleicht Strategien entwickelt, mit bestimmten Situationen klar zu kommen, um dein Überleben zu sichern. Denn genau das macht dein Körper, genauer dein autonomes Nervensyste: Es ist sorgt in jeder einzelnen Sekunde dafür, dass du am Leben bleibst und reagiert dabei – einfach ausgedrückt – immer noch wie in der Steinzeit.
Das Schwierige an der Sache: diese evolutionär bedingten, uralten Muster und Verhaltensweisen stehen dir heute möglicherweise im Weg und halten dich davon ab, etwas zu verändern und dein Ziel zu erreichen.
Veränderung braucht einen Körper
Und weil alles – wirklich alles – was du in deinem Leben mal erlebt und erfahren hast, in deinem Körper gespeichert ist, macht es wenig Sinn rein auf Verstandesebene zu versuchen, Dinge zu verändern.
Wenn dich ein bestimmtes Thema beschäftigt, dann bedeutet Embodiment nicht darüber nachzuDENKEN, sondern zu fühlen. Wie reagiert dein Körper auf dieses Thema? Wo spürst du Spannung? Wo Enge? Was macht dein Atem? Welche Emotionen steigen auf? Embodiment bedeutet mit all dem zu sein und das Thema durch den Körper zu bewegen, ohne es gleich wieder wegzuschieben und mit dem Kopf zu versuchen schnelle Lösungen zu finden.
Körpergewahrsein, Annahme, Präsenz
Embodiment bedeutet sich selbst durch den eigenen Körper zu erfahren. Es bedeutet zu würdigen, was diesem wunderbaren Körper geformt und geprägt hat. Und es bedeutet Annahme von dem was war und ist, ohne dessen ausgeliefert zu sein. Und es bedeutet sich selbst ernst zu nehmen in allen Wünschen und Bedürfnissen.
Das kann am Anfang ganz schön schwierig sein. Schließlich haben wir alle als Kinder gehört, dass wir uns nicht so anstellen sollen, dass das alles ja nicht so schlimm ist und, dass wir uns zusammenreißen sollen. Gefühle haben in unserer Welt wenig Platz. Vor allem wenn es um die vermeintlich negativen Gefühle wie Angst, Traurigkeit, Scham oder Wut geht. Und deshalb dürfen wir lernen, uns genau das zurückzuerobern. Wenn Embodiment ein Ziel hat, dann die Präsenz im Körper und die emotionale Schwingungsfähigkeit zu erhöhen. Wann warst du zum letzten Mal so richtig wütend und hast dies auch ausgelebt? Wann hast du zum letzten Mal deiner Angst wirklich Raum gegeben? Wann hast du die Freude bis in die letzte Haarspitze gefühlt und bist vor lauter Glückseligkeit durchs Haus getanzt?
Möglicherweise steigt genau hier jetzt bei dir Irritation auf. Vielleicht zeigen sich direkt Widerstände. Emotionalität wird in unserer Gesellschaft negativ bewertet. Dabei gehören all diese Emotionen zu dir wie deine Haarfarbe, deine Schuhgröße und die Form deiner Nase. Sie zu unterdrücken und dich von dir selbst abzuschneiden und zu entfernen, verursacht Stress im Körper.
Embodiment darfst du üben
Und genau deshalb darfst du anfangen, Embodiment bewusst in dein Leben zu holen. Es ist ein ausprobieren und üben. Und manchmal brauchst du dabei eine Person, die dich begleitet. Eine Person, die dir den Raum hält für deine Empfindungen, deine Emotionen und deine Themen. Damit du durch deine Prägungen nicht immer wieder in die Vergangenheit zurückrutschst und deine alten Muster wieder und wieder bedienst.
Gelebtes Embodiment holt dich ins hier und jetzt. Es lässt dich verstehen, was dich geprägt und welche Schutzstrategien du dir vielleicht zugelegt hast. Und es eröffnet dir Möglichkeiten, deine Geschichte neu zu schreiben.
Embodiment bedeutet mit neuen Erfahrungen und vielen Wiederholungen neue Pfade ins Dickicht zu schlagen. Es bedeutet mithilfe unterschiedlicher Tools und Techniken präsent im Körper zu werden. Es bedeutet die ganze Bandbreite an Emotionen zu fühlen und dabei SICHER zu sein. Denn das macht uns erst wirklich lebendig!
Was ist also Embodiment zusammengefasst? Ich würde sagen, es ist eine aufregende, herausfordernde, mitunter anstrengende und wundervolle Reise zu dir selbst! Eine Reise, die niemals aufhört und die dich wahre Verbindung zu deinem wunderbaren Körper spüren lässt!
Und wenn es dich jetzt gepackt hat, und du diese Reise antreten möchtest, dann schnuppere doch mal eine Embodiment Session bei mir oder stöbere doch mal in meinen Angeboten und erfahre, wie ich dich auf dieser Reise unterstützen kann.